Krisen meistern und Erfolge feiern Groß Schönebeck (moz) Von Lea Sophie Lukas 
Im Biathlon Trainingslager des Sportvereins Schorfheide messen in dieser Woche junge Athleten aus Brandenburg, Sachsen und Thüringen ihre Fähigkeiten. Begeistert vom gemeinsamen Training am Werbellinsee zeigte sich auch Nachwuchs-Bundestrainer Frank Ullrich, der die Sportler zwei Tage lang begleitete. Sie liegen auf rutschfesten, weichen Unterlagen und zielen genau. Doch die Schüsse aus ihren Luftgewehren hört man kaum. Hinter einem Zaun zischen andere auf ihren Skiern vorbei – auf Rollen, versteht sich, da der Schnee fehlt. Die Kinder und Jugendlichen, die an diesem Vormittag auf dem Biathlon Trainingsplatz des Sportvereins Schorfheide an ihrer Zielgenauigkeit und Ausdauer arbeiten, tun dies zwar konzentriert. Frank Ullrich ist allerdings etwas anderes wichtig: „An erster Stelle steht der Spaß.“ Seit Anfang der Woche sind rund 40 Jungen und Mädchen im Alter von acht bis 15 Jahren im Naturfreundehaus Üdersee untergebracht. Ihre Tage verbringen sie mit Schießübungen, Inlineskate-Läufen und Skiroller-Touren. Sie gehen schwimmen und spielen Beach-Volleyball, um ihre allgemeine Koordination zu trainieren. „Das ist schon eine ganz, ganz tolle Sache, die Thomas Wichmann hier organisiert hat“, lobt Frank Ullrich den Vorsitzenden des SV Schorfheide. Und obwohl Biathlon in Brandenburg doch eher eine Randsportart sei und die Athleten noch als „Exoten“ betrachtet würden, sei die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen in Groß Schönebeck deutlich spürbar. Frank Ullrich, der selbst Olympiasieger und mehrfacher Weltmeister war, zuletzt jahrelang Profi-Biathleten trainiert hat und sich jetzt als Nachwuchs-Bundestrainer engagiert, ist zufrieden. „Kinder wollen beschäftigt werden“, sagt er. „Sie haben einen natürlichen Bewegungsdrang.“ Und genau diesen müssten Kindergärten, Schulen, Sportvereine, Eltern und auch die Politik fördern. Im SV Schorfheide ist man also auf dem richtigen Weg. Das findet auch Anika Haferung, die seit vier Jahren Mitglied und eine erfolgreiche Nachwuchssportlerin ist. „Ich habe mal in der Schule an einem Pokallauf teilgenommen. Und weil mir das so großen Spaß gemacht hat, habe ich mir danach einen Verein gesucht“, erklärt die Elfjährige, wie sie zum Biathlon kam. Inzwischen ist die Groß Schönebeckerin in ihrer Altersklasse bereits dreimal Landesmeisterin geworden und hat über den Sport auch neue Freunde gefunden. In dem einwöchigen Trainigslager können sich die Brandenburger nicht nur austoben und schneller, stärker und zielsicherer werden, sondern sich auch an der Konkurrenz aus Sachsen und Thüringen messen. „Kinder gucken schon ganz genau, wer besser und wer schlechter ist“, sagt Dirk Bartholomé, der Trainer der Thüringer Biathleten. Für manche sei das motivierend, für andere eher nicht. Er selbst findet den sportlichen Austausch aber gut und sinnvoll. „Die Kinder lernen sich kennen und sehen auch mal andere Trainingsmethoden.“ Frank Ullrich geht es vor allem um den Sportsgeist, den der Nachwuchs in solchen Situationen entwickle. „Man darf auch mal hinfallen und verlieren. Das gehört dazu“, sagt er. „So lernt man Krisen zu bewältigen und hinterher auch wieder Erfolge zu feiern.“ Die Kinder gucken genau, wer besser und wer schlechter ist. |